«Der Arbeitsplatz ist für gute Gesundheit wichtig und umgekehrt die Gesundheit für gute Arbeit», sagt Stefan Kessler, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Unter dem Motto gesund@work engagiert sich die Previs Vorsorge für das Thema.

 

Wer in einem gesunden Umfeld arbeitet, profitiert nicht nur vom persönlichen Wohlbefinden, sondern stärkt damit auch das ganze Team: Denn je weniger krankheitsbedingte Ausfälle dieses auffangen muss, desto produktiver ist es – und mit ihm der ganze Betrieb. Sind alle fit, trägt das auch zu einem positiven Arbeitsklima bei. Ein gesundheitsbewusster Betrieb ist zudem attraktiv, um die bestehenden Mitarbeitenden zu binden und neue Arbeitskräfte zu gewinnen. Das ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein nicht zu unterschätzender Faktor. Gesunde Arbeitssituationen lindern zudem den Kostendruck: Ohne Absenzen sind keine teuren Vertretungen nötig, und je geringer die Schäden wegen Arbeitsunfähigkeit, desto tiefer die Risikokosten, die Krankentaggeld-Versicherer und Pensionskassen einkalkulieren müssen.

 

gesund@work

Unter dem Motto gesund@work beleuchten wir das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz.

 

Herausforderungen bleiben gross

Gesundheit am Arbeitsplatz ist wichtig. Die Previs engagiert sich deshalb unter dem Motto gesund@work für das Thema. «Wir verstehen es als unseren Auftrag, unsere Kundinnen und Kunden auch weiterhin dafür zu sensibilisieren», erklärt Stefan Muri, Geschäftsführer der Previs. Zu gesunden Rahmenbedingungen zählen beispielsweise familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, eine gesundheitsfördernde Führung oder die Befähigung und Motivation der Mitarbeitenden zu eigenverantwortlichem gesundem Verhalten.

Die Herausforderungen bleiben gross: Die aktuellen Entwicklungen und Prognosen zu Arbeitsunfähigkeiten und Invaliditätsfällen deuten darauf hin, dass die Kosten aller Akteure in diesem Bereich, das heisst auch bei den Pensionskassen, steigen werden. «Das dürfte sich in den nächsten Jahren auf die Risikobeiträge auswirken», erklärt Stefan Muri.

 

«Je nach Branche, Kultur und Geschäftsgang passen andere Massnahmen»

Im Rahmen von gesund@work hat die Previs bei ihren Kundinnen und Kunden einen Wettbewerb durchgeführt. Vier Betriebe aus dem Gesundheitssektor sowie einer aus dem Gemeindebereich haben je ein BGM-Coaching gewonnen. Durchgeführt hat dieses Stefan Kessler, Geschäftsführer der Firma Continget. Er berät Unternehmen zum Thema Arbeit und Gesundheit. Nachfrage beim Experten.

Zur Erinnerung: Was versteht man unter BGM?
Stefan Kessler: BGM ist die Abkürzung für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Ich definiere es gerne so: Der Arbeitsplatz ist für gute Gesundheit wichtig und umgekehrt die Gesundheit für gute Arbeit – das BGM befasst sich mit diesen Zusammenhängen. Im Zentrum stehen Massnahmen, die sowohl die Gesundheit als auch die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden positiv beeinflussen.

Wie sah der BGM-Coaching-Prozess konkret aus?
In einem von der Previs vermittelten Video-Call gab es ein kurzes Kennenlernen mit der Ansprechperson des Betriebs. Nach einem bilateralen Austausch von rund einer Stunde zu gesundheitsrelevanten Themen erhielt ich vom Unternehmen auf schriftlichem Weg zusätzliche Informationen, Fragen und Anliegen. Das eigentliche Coaching fand dann vor Ort statt: Ich nahm Stellung zu Fragen, brachte Fachinputs ein, stellte Handlungsmöglichkeiten vor und gab – wenn vom Betrieb gewünscht – mit meinem Aussenblick Einschätzungen zu bestehenden Prozessen und Strukturen im Betrieb.

Welche Erkenntnisse haben Sie aus den BGM-Coachings gewonnen?
Erstens: Die Betriebe und ihre Verantwortlichen engagieren sich stark darin. Das gilt dort, wo die Absenzenzahlen eher hoch sind, ebenso wie in Organisationen, bei denen alles rundläuft. Zweitens: Für gute Lösungen müssen die spezifischen Verhältnisse im Unternehmen berücksichtigt werden. Je nach Kultur, Branche, Geschäftsgang und aktuellen Schwerpunktthemen kann eine Massnahme in einem Betrieb perfekt passen, in einem andern jedoch völlig fehl am Platz sein.

«BGM muss nicht teuer sein, schon kleine Schritte können Wirkung zeigen.»

 

Stefan Kessler Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement

Wo drückt bei den Betrieben der Schuh? Welchen Trend beobachten Sie diesbezüglich generell in den letzten zwei, drei Jahren?
Steigende Absenzenzahlen, hohe Krankentaggeld-Kosten und Pensionskassen-Risikobeiträge sowie weitere negative Einflüsse auf den Betrieb sind leider vielerorts ein Thema. Neben den menschlichen Belastungen, die entstehen – nicht nur bei erkrankten Mitarbeitenden, sondern auch in den Teams, welche die Probleme auffangen –, fällt der wirtschaftliche Aspekt zunehmend ins Gewicht. Zudem gibt es viele Detailaspekte, die je nach Betrieb unterschiedlich Sorgen machen. Ein Beispiel: Was mache ich als Unternehmen, wenn meine Krankentaggeld-Versicherung oder die Invalidenversicherung den Reintegrationsprozess eines Mitarbeitenden nicht so frühzeitig begleitet, wie mein Absenzenprozess dies vorsieht?

Nutzen die besuchten Betriebe Unterstützungs- und Informationsangebote im Bereich Gesundheit am Arbeitsplatz?
Im Gesamtbild meiner Tätigkeit stelle ich einen erfreulichen Trend fest: Gegenüber der Situation vor vier, fünf Jahren ist das Thema BGM gerade in den KMU wesentlich präsenter geworden. Damit einher geht, dass die Unternehmen immer besser darin werden, externe Angebote zu nutzen. Meist stehen die Angebote der Krankentaggeld-Versicherung im Vordergrund, gefolgt von Unterstützungsmassnahmen der IV. Die vielfältigen Angebote der Pensionskasse sind nach meiner Erfahrung noch etwas weniger bekannt. Damit verbunden mein Hinweis an Unternehmen, die bei der Previs versichert sind: Studieren Sie die Angebote der Previs und kombinieren Sie diese mit bestehenden Präventions- und Eingliederungsprozessen.

Sich für Gesundheit am Arbeitsplatz zu engagieren, kostet Zeit und Geld. Lohnt sich das denn für Betriebe und Organisationen?
Betrieb und Belegschaft profitieren doppelt: nämlich menschlich und finanziell. Meine eigenen Erfahrungen in der Beratungspraxis wie auch zahlreiche Evaluationen und Studien belegen dies klar.

Was raten Sie einem Betrieb, der sich im Bereich BGM engagieren möchte?
Kurz und bündig: Packen Sie das Thema an, am besten mit einem Auftrag aus der Geschäftsleitung oder sogar dem Vorstand oder Verwaltungsrat. Denn Arbeitsfähigkeit und Gesundheit haben eine strategische Verankerung verdient.

Informationen und Tipps zur Gesundheit am Arbeitsplatz

Unter dem Motto gesund@work beleuchtet die Previs das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz. Dazu gehören Hintergrundinformationen, Werkzeuge und Angebote zu Prävention, Umgang mit Absenzen oder zur Wiedereingliederung.

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